Chinesische
Lackkunst

Der Saft des Lackbaums wird in China schon seit vorchristlicher Zeit als konservierender Werkstoff und ästhetisches Gestaltungsmittel eingesetzt. Archäologische Funde aus dem 5. und 4. vorchristlichen Jahrtausend belegen das Wissen um die schützenden und zugleich zierenden Eigenschaften des Saftes und lassen vermuten, dass das Lackhandwerk bereits im chinesischen Neolithikum weit verbreitet und in spezialisierten Werkstätten betrieben wurde.

Die Sammlung chinesischer Lackkunst des Museums zeigt eine repräsentative Auswahl des facettenreichen Spektrums chinesischer Lackziertechniken. Neben Beispielen für die Lackmalerei, das älteste und zugleich einfachste Verfahren, sind Exponate zu sehen, die mit der aufwändigen Technik des geschnitzten Lacks geziert sind. Bei diesen charakteristischen  Arbeiten aus dem 14. bis
19. Jahrhundert wurden die ornamentalen oder gegenständlichen Dekore in einen aus vielen übereinanderliegenden Lackschichten bestehenden Aufbau kunstvoll eingeschnitten – ein äußerst zeit- und kostenintensives Verfahren. Andere Arbeiten der chinesischen Sammlung sind in den Techniken des gefüllten und gravierten sowie des mit Perlmutt eingelegten Lacks gefertigt. 

Insbesondere die Kunst der Perlmutteinlage in Lack wurde auf der koreanischen Halbinsel weiterentwickelt und im Laufe der Zeit perfektioniert. Die reich mit Perlmutt dekorierten Objekte aus den Sammlungsbeständen des Museums zeugen von der unverwechselbaren Ästhetik und den ausgefeilten Techniken der koreanischen Lackkunst.

Das Lackhandwerk hat in China und Korea über die Jahrhunderte in verschiedenen Spielarten und Varianten Ausdruck gefunden und erfährt bis heute weltweit hohe Wertschätzung. 


 
Impressionen aus der Sammlung

  China/Korea